30. Jubiläum der Euroregion PRO EUROPA VIADRINA

30 Jahre, zwei Staaten, zwei Sprachen, zwei Kulturen, 10.301 km², 816.031 Einwohner, 47 Mitglieder, Hunderte von Partnerschaften, Tausende von Projekten, unzählige Initiativen und Vorhaben, unzählige Mitstreiter und Protagonisten des alltäglichen grenzübergreifenden deutsch-polnischen Dialogs, ein Ziel: ein gemeinsamer Lebensraum namens Euroregion PRO EUROPA VIADRINA.

Dank des jahrelangen engagierten Miteinanders vieler Akteure aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens feierte die deutsch-polnische Euroregion PRO EUROPA VIADRINA in freundschaftlicher Atmosphäre am 12. Dezember 2023 in der Philharmonie in Gorzów Wielkopolski fast auf den Tag genau 30 Jahre nach ihrer Gründung das 30. Jubiläum.

Die zahlreichen Partnerschaften, die in den vergangenen Jahrzehnten zwischen den Gemeinden der Euroregion entstanden sind, und die unzähligen Initiativen kommunaler, wirtschaftlicher und zivilgesellschaftlicher Akteure zur gegenseitiger Begegnung und Verständigung sowie zur Entwicklung eines gemeinsamen Lebensraumes sind das Fundament der gutnachbarschaftlichen Zusammenarbeit und eigentlicher Ausgangspunkt für die Erfolge des grenzübergreifenden Miteinanders in der Euroregion PRO EUROPA VIADRINA.

Stellvertretend für die deutschen und die polnischen Mitglieder und Vorstände der beiden Trägervereine der Euroregion PRO EUROPA VIADRINA eröffneten die beiden Vorsitzenden, Jacek Wójcicki, der Vorsitzende des polnischen Trägervereins (Stowarzyszenie Gmin Polskich w „Euroregionu Pro Europa Viadrina“) und Rainer Schinkel, der Vorsitzende des deutschen Trägervereins (Mittlere Oder e.V.) unterstützt durch die beiden Geschäftsführer Krzysztof Szydłak und Toralf Schiwietz die Feierlichkeit.

Jacek Wójcicki, betonte in seiner Begrüßung die wahre Stärke der Euroregion: das Miteinander: „Mit großer Freude und Stolz wenden wir uns heute anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Euroregion an Sie. Dies ist ein außergewöhnliches Ereignis, das Zusammenarbeit, Stärke und Einheit symbolisiert. Gorzów Wielkopolski als das Herz dieser Euroregion fühlt sich geehrt, Teil ihrer Geschichte zu sein. Es waren drei Jahrzehnte der Zusammenarbeit zwischen Nachbarn auf beiden Seiten des Flusses, die im wörtlichen und übertragenen Sinne „neue Wege und Straßen“ geschaffen haben.“

Rainer Schinkel, schloss sich ihm an und reflektierte die Gründungsphase der Euroregion: „Unsere Euroregion wurde am 21.12.1993 gegründet. In jener bewegenden Zeit war auch der Gründungsprozess geprägt durch Aufbruchsstimmung und vom intensiven Miteinander. Unser Name drückt die Verbundenheit zur Region und zu Europa aus. Einige Gründungsväter sind heute hier, vielen Dank für Ihre Weitsicht. (…) 30 Jahre Euroregion – Vor dem Hintergrund der kontroversen Geschichte beider Staaten eröffnete die politische Wende in Europa eine vollkommen neue Intensität der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit. Wir sind dem polnischen Volk sehr dankbar, das diesen Prozess Ende der 1980er Jahre mit seiner Freiheitsbewegung einleitete.“

Es war die große Freude und Ehre unter den weit über 300 Gästen viele Akteure, Wegbegleiter und in vielen Fällen auch Freunde, begrüßen zu dürfen.

In all den Jahren konnte die Euroregion PRO EUROPA VIADRINA immer auch auf die Unterstützung des Landes Brandenburg und der Wojewodschaft Lubuskie, der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen sowie des Deutsch-Polnischen Jugendwerks zählen! Es freute daher ganz besonders bei der Würdigung des euroregionalen Jubiläums folgende Entscheidungsträger und Repräsentanten begrüßen zu dürfen:

  • Catalina Cullas, Botschafterin im Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland und Ko-Vorsitzende der Deutsch-Polnischen Regierungskommission für regionale und grenznahe Zusammenarbeit
  • Martin Kremer, Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Wrocław
  • Marcin Jabłoński, Marschall der Wojewodschaft Lubuskie
  • Jobst-Hinrich-Ubbelohde, Europastaatssekretär im Ministerium der Finanzen und für Europa des Landes Brandenburg sowie Beauftragter des Landes Brandenburg für Brandenburgisch-Polnische Beziehungen
  • Bettina Fortunato, Mitglied des Landtages Brandenburg und Vorsitzende des Ausschusses für für Europaangelegenheiten und Entwicklungspolitik
  • Ulf Buschmann, Beauftragter für deutsch-polnische Beziehungen der Polizei Brandenburg und deutscher Koordinator für das Gemeinsame Zentrum der deutsch-polnischen Polizei- und Zollzusammenarbeit in Świecko

Der besondere Dank gilt den vielen Gästen für Ihre Würdigung des 30-jährigen Engagements der Euroregion PRO EUROPA VIADRINA und für die rührenden und ehrwürdigen Redebeiträge.

Als langjähriger Wegbegleiter unserer Euroregion hielt Marschall Marcin Jabłoński ein emotionales Plädoyer für das gegenseitige Miteinander: „(..) Ich danke Ihnen für diese 30 Jahre gemeinsamer Aktivitäten, ich spreche Ihnen meinen Respekt und meine Anerkennung aus. Ich wünsche mir, dass wir unsere Zusammenarbeit fortsetzen, dass wir eine neue Formel finden und darüber nachdenken, wie sich die Euroregionen mit der Welt verändern sollten, um hier im deutsch-polnischen Grenzgebiet einen würdigen und angemessenen Platz zu haben. Lassen wir uns nicht von dem Weg abbringen, der einst über die Brücken nach Deutschland, nach Polen führte. Ob es Wolken in der Außenpolitik gibt oder vorübergehende Kontrollen an der Grenze. All das wird vorübergehen. Es lebe die deutsch-polnische Zusammenarbeit, es leben die Euroregionen! (…)“

Der Europastaatsekretär Jobst-Hinrich-Ubbelohde wies auf die erfolgreiche Entwicklung der Euroregion hin und würdigte den frühen Mut der Initiatoren zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit: „(…) Vor 30 Jahren war Polen noch nicht Teil der EU und des europäischen Binnenmarktes. Die Grenzen hier vor Ort waren nicht offen wie heute. Der Dank gilt all jenen, die schon damals die Chancen einer guten Nachbarschaft, die Grenzen überwindet, erkannt und mit der Gründung der Euroregion die Initiative ergriffen haben.“

Der Generalkonsul Martin Kremer betonte in seinem in polnischer Sprache gehaltenem Grußwort, dass Europa in den Grenzgebieten zusammenkommt und je stärker diese Bindungen sind, desto stärker die Europäische Union ist. Dem fügte er hinzu, dass die Euroregion vor 30 Jahren als Anknüpfungspunkt für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Grenzgebiets gegründet wurde und heute dafür sorgt, dass die Grenze kein Hindernis für die lokale Zusammenarbeit ist.

Bestärkt durch diese anerkennenden Worte gilt der abschließende Dank auch neben den zahlreichen Gästen allen Mitgliedern beider Trägervereine der Euroregion PRO EUROPA VIADRINA sowie allen anderen Akteuren danken, die täglich im deutsch-polnischen Dialog ihr Bestes geben, um in unserer Grenzregion einen gemeinsamen Lebensraum zu gestalten! Wir blicken zuversichtlich auf die kommenden Jahre und Jahrzehnte und freuen uns Ihnen weiterhin in allen Facetten der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zur Seite zu stehen!

Die Pressemitteilung können Sie auch hier herunterladen. 

(Foto: Winfried Mausolf)